

Auch in diesem Jahr gibt es wieder einen Projektkurs der Q2, dessen kunstinteressierte SchülerInnen die Kunstsammlung NRW besuchen, um Inspirationen für die Gestaltung ihrer eigenen Ausstellung im kommenden März zu sammeln. Nach einer Führung durch das Ständehaus, bei der auf die architektonischen Besonderheiten des Gebäudes und einzelne künstlerische Positionen eingegangen wurde, ging es hoch hinaus auf ca. 25 Meter Höhe. Die Installation „in orbit“ des Künstlers Tomás Saraceno fasziniert durch die Einheit, die sie unter der Glaskuppel des K21 mit dem Gebäude bildet und den bionischen Ansatz, der Kunst mit Natur und Wissenschaft verbindet.



Leicht wie ein Spinnennetz ziehen sich die dünnen Drähte in drei Ebenen durchs Ständehaus und ermöglichen einen Blick von oben auf die Piazza. Die SchülerInnen konnten in Overalls hineinschlüpfen und sich in der begehbaren Installation frei bewegen. Dies ist jedoch leichter gesagt, als getan, denn ähnlich wie auf einer Hüpfburg versetzen alle Personen im Netz das Gebilde in Schwingungen und beeinflussen so das Erlebnis der anderen Personen. Diese Erfahrung, verbunden mit der Höhe, ist spannend, aber auch polarisierend und treibt den einen oder anderen an seine Grenzen. Alternativ bestand daher die Möglichkeit, die neue Ausstellung „Der Mucha – Ein Anfangsverdacht“ zu besuchen.
Nach einer Mittagspause schlüpften die SchülerInnen in die Rolle von Diebesbanden, die ein Werk im K20 für ihren nächsten großen Coup auswählen sollten. Mit bunten Rollenkarten bewaffnet, schlenderten sie durch die Ausstellung. Dabei hatten sie Argumente auf den Lippen wie „Nein, das nicht, das ist zu groß, das lässt sich schlecht transportieren… ne, lieber das, der Künstler ist berühmter, das bringt mehr Geld,… ne mit dem Klebeband das ist zu empfindlich für den Transport, das geht nur kaputt und dann bekommt man da nichts mehr für…“, die das Museumspersonal immer nervöser werden ließen. Die Aufsichten folgten den SchülerInnen auf Schritt und Tritt (vermutlich sensibilisiert durch die neusten Angriffe auf verschiedene berühmte Werke durch Klimaaktivisten) und entspannten sich zunehmend, als der Rollentausch die SchülerInnen zu Museumsdetektiven werden ließ, die die Werke schützen sollen. Das Personal beantwortete geduldig Fragen zu den Werken und schließlich galt es den Heimweg anzutreten.
Copyright Fotos: Nathalie Vanmeenen