Schüler*innen aus den Klassen 9 und 6 waren in den letzten zwei Wochen an fünf Tagen zu Gast in der Jüdischen Kultusgemeinde Essen und vorher zu einem Workshop in der Alten Synagoge. Frau Schütze, selbst Jüdin, zeigte den Schüler*innen mit großer Offenheit das Gemeindezentrum mit Gemeindesaal für Veranstaltungen und den Betraum, die Synagoge. Sie erzählte sehr ansprechend vom Gemeindeleben und erklärte den Schüler*innen jüdische Gebräuche und Feste, anbindend an einzelne Erzählungen aus der Tora. Die Schüler*innen der katholischen und evangelischen Religionskurse hatten auch im Unterricht zu den Einrichtungsgegenständen einer Synagoge bereits gearbeitet, so dass sie Vieles wiedererkennen konnten. Ein Schüler sprach jedoch aus, was viele in der Reflexion später in der Schule auch sagten: „Jetzt und hier in der Synagoge, im Gespräch mit Ihnen, kann ich das viel besser verstehen!“
Zum Verstehen der Vielseitigkeit der jüdischen Religion trug auch der Besuch der Schülergruppen in der Alten Synagoge bei. Dort erklärten Student*innen der Ruhruni Bochum, vom Fachbereich Geschichte, die Historie des Gebäudes und viele, teilweise interaktive Exponate des Museums. Dies war durchaus mit Spaß verbunden: Viel Freude hatten die Schüler*innen in der Tanzbox zur jüdischen Klezmer-Musik. Die Schwerpunkte der Führung waren dem jeweiligen Alter der Schüler*innen angepasst. Die Klassen 6 beschäftigten sich in der Ausstellung vorrangig mit dem Thema „Die Tora“ und nahmen danach an einem Bastelworkshop zu dem Inhalt teil. Die Schüler*innen der Religionskurse der 9ten Klassen arbeiteten im anschließenden Workshop zur Problematik „Antisemitismus- gestern und heute“. Typische antisemitische Verschwörungstheorien wurden thematisiert und aufgearbeitet, um die Schüler*innen fit zu machen, diese zum Beispiel in sozialen Medien zu erkennen und als Propaganda, insbesondere rechtsextremer Einflussnahme zu entlarven.
Die mündliche Reflexion in den Klassen und Kursen ergab übereinstimmend positive Rückmeldungen zu diesen Exkursionen mit der Hoffnung, dass diese auch in kommenden Jahren wieder für die nachfolgenden Jahrgangstufen stattfinden können.
Es wurde auch eine anonyme Evaluation dazu vorbereitet, die in der nächsten Woche in den Klassen und Kursen, die teilgenommen haben, durchgeführt wird.
Wir danken dem Förderverein des JJG für die großzügige Übernahme der Buskosten, durch die jede Schüler*in nur 5€ Teilnehmer*innenbeitrag hatte. Ebenso danken wir den begleitenden Religionslehrer*innen, die mit viel Engagement über ihr normales Stundenpensum hinaus, die Exkursionen organisiert, begleitet und unterstützt haben.
Für das Team,
Birgit van Nüß
Copyright Fotos: B. van Nüß