Förderangebot in der Erprobungsstufe

Das Förderangebot hat die folgenden Ziele:

  • Förderung von Begabungen und Interessen
  • Hilfe zum Ausgleich von Schwächen
  • Lernen in einer digitalisierten Welt: Umgang mit digitalen Medien
Individuelle Förderung

Im Vordergrund der schulischen Arbeit steht am JJG im Rahmen der Persönlichkeitsentwicklung die Förderung von individuellen Stärken von Kindern und Jugendlichen; gleichzeitig sollen die Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit dazu erhalten, mögliche Schwächen so schnell wie möglich auszugleichen. Eine sich zunehmend digitalisierende Welt bietet neue Möglichkeiten, stellt Menschen aber zugleich auch vor neue Herausforderungen, auch die Kinder, wobei es diese Herausforderungen und Chancen als Schule aufzugreifen gilt.  Besonders begabte Schülerinnen und Schüler und/oder auch diejenigen, die sich – über das Unterrichtsangebot hinaus – für bestimmte Themen interessieren, haben im Rahmen des Interessen- und Begabungsförderungsprogramms L.U.P.E. (=Lern- und Präsentationsentwicklung) die Möglichkeit, freiwillig an einem Thema ihrer Wahl zu arbeiten und ihr Ergebnis der Arbeit dann zu einem festgelegten Termin vor Eltern, Lehrkräften und Schülerinnen und Schülern zu präsentieren. Die Teilnahme an L.U.P.E. wird dann am Schuljahresende auf dem Zeugnis vermerkt.

Der Förderung in den Kernfächern Deutsch, Mathematik und Englisch dienen am Jan-Joest-Gymnasium die Ergänzungsstunden: Am Nachmittag besteht die Möglichkeit, Förderkurse zum Ausgleich von Schwächen wahrzunehmen. Hier treten die Kolleginnen und Kollegen des JJG mit den Fächern Deutsch, Englisch und Mathematik auf die Eltern zu, um größere Wissens- und Verständnislücken bei den Kindern erst gar nicht entstehen zu lassen. Diese „Nachhilfe-Stunden“ finden für die Fächer Deutsch, Englisch und Mathematik alle 14 Tage in der 7./8. Stunde statt. Auch hier kommen moderne Medien zum Einsatz.

Zudem erhalten die Schülerinnen und Schüler der Klassen 5 und 6 im Vormittagsbereich Informatikunterricht. Dieser Informatikunterricht ist für alle Kinder fest im Stundenplan verankert: Das Passwörtererstellen wird thematisiert; kürzere Texte werden am Computer geschrieben, formatiert und abgespeichert sowie der weitere Umgang mit dem Computer thematisiert und geübt, bis hin zum Schreiben kleinerer Computerprogramme. Jeder Klassenleitung der Klassen 5 steht eine Unterrichtsstunde wöchentlich zur Verfügung, in der der „Klassenrat“ abgehalten werden kann, der vielen Kindern bereits aus der Grundschule bekannt ist und der dem sozialen Lernen und dem Einüben demokratischer Verfahrensweisen dient.

Schülerinnen und Schüler der Erprobungsstufe, aber auch der Mittelstufe (und ggf. darüber hinaus), deren Muttersprache nicht die deutsche Sprache ist, erhalten zudem die Möglichkeit des DaZ-Unterrichts („DaZ“ steht dabei für „Deutsch als Zielsprache“). Hier werden allgemeinsprachliche Dinge erklärt und geübt, bis hin zum Erwerb fach- bzw. bildungssprachlicher Kompetenzen. Für eine Rückfahrmöglichkeit von der Schule zum Wohnort mit den Schulbussen ist auch im Nachmittagsbereich selbstverständlich gesorgt. Auch steht eine Schulcafeteria zur Verfügung, in der Schülerinnen und Schüler und Lehrerinnen und Lehrer sich mit Essen während der Pausen versorgen können.

Maßnahmen zur Unterstützung der Persönlichkeitsentwicklung
  1. Patenschaften
    Schülerinnen und Schüler aus der Jahrgangsstufe 8 kümmern sich um die neuen Mitschüler-/innen in den fünften Klassen. Sie spielen mit ihnen am Kennenlernnachmittag, führen die neuen in der ersten Schulwoche am JJG durch die Schule und stehen in der Anfangszeit mit Rat und Tat zur Seite.
  2. Busbegleiter
    Schülerinnen und Schüler aus der Mittelstufe stehen bereit, um bei Störungen im Bus einschreiten zu können.
  3. Klassenfahrt in Jahrgangsstufe 5
    In der 5. Klasse findet alljährlich eine 3-tägige Fahrt nach Hinsbeck statt.
  4. Beratungslehrer:
    Herr Wiesmann berät bei persönlichen Problemen der Schülerinnen und Schüler. Die Schülerinnen und Schüler können sich an Herrn Wiesmann wenden, wenn sie Probleme mit Mitschülern, beim Lernen oder andere Schwierigkeiten haben. Er bietet dazu eine besondere Sprechstunde pro Woche an.
  5. Frau Kamer ist Erprobungsstufenkoordinatorin und Beratungslehrerin für Begabungsförderung. Sie hat das Diplom „Specialist in Gifted Education“ und ist dann zuständig, wenn Eltern hochbegabter Kinder Fragen haben.
Weitere Maßnahmen
  1. Institutionalisierte Wettbewerbe
    Alle Schülerinnen und Schüler erhalten die Möglichkeit, sich bei „The Big Challenge“ und „Der Mathepirat“ anzumelden. Die einzelnen Fächer bieten darüber hinaus altersgerechte Wettbewerbe an. Im Fach Französisch haben die Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit an „Delf“ teilzunehmen, im Fach Mathematik am „Känguru“-Wettbewerb.
    Lesewettbewerbe innerhalb der Schule, die von der Stadtbücherei begleitet werden, fördern die Lesekompetenz der Schülerinnen und Schüler.
  2. Arbeitsgemeinschaften
    In jedem Schuljahr werden verschiedenste Arbeitsgemeinschaften angeboten.
  3. Ehrung sozial und intellektuell interessierter Schülerinnen und Schüler am letzten Schultag:

    Schüler, die sich für ein positives Klassenklima einsetzen oder in sich in Wettbewerben, aber auch in anderen schulischen Bereichen auszeichnen, werden an diesem Tag im Rahmen einer unterhaltsamen Feier geehrt.
  4. „Lernoase“
    Schülerinnen und Schüler der Erprobungsstufe können sich während des Unterrichts in die „Lernoase“ zurückziehen, um an interessanten Materialien entweder über das Unterrichtsniveau hinausgehend oder den Unterricht ergänzend arbeiten zu können.
  5. Methodentage
    Die Schüler/-innen erwerben methodische Kompetenzen, die ihnen das Lernen erleichtern.
    Es geht um das Führen von Hausheften, um das Anfertigen von Hausaufgaben, das Lesen und Verstehen von Sachtexten und um das Auswendiglernen. Am Schluss der Methodentage wird erarbeitet, wie man sinnvoll Klassenarbeiten und Tests vorbereitet.
  6. Hilfe für Kinder mit Lese-Rechtschreib-Schwäche (LRS)
    Für die Erprobungsstufe findet im wöchentlichen Wechsel für Schüler der 5. und 6. Klassen im Nachmittagsbereich eine Lese-Rechtschreibförderung statt, die von Frau Paeßens-de Man (Heilpädagogin) geleitet wird. Weitere Informationen erhalten Sie hier.
  7. OLga: Ohne Lehrer geht’s auch
    OLga bedeutet Hausaufgabenbetreuung der Schüler durch Schüler im Nachmittagsbereich.
    Von montags bis donnerstags stehen nachmittags motivierte und kompetente SchülerInnen und Schüler ab der Klasse 9 zur Verfügung, um jüngere Schüler bei der Anfertigung der Hausaufgaben zu unterstützen. 
Auf den Informationsaustausch zwischen den Fachlehrern und den Betreuern wird durch Frau Lemm und Frau Kamer, der Erprobungsstufenkoordinatorin, geachtet.

Wichtige Helfer, um diese Ziele zu erreichen:

Kooperation mit anderen Institutionen

1. Zusammenarbeit mit der Stadtbücherei
Seit vielen Jahren besteht guter Kontakt und reger Austausch mit der Stadtbücherei Kalkar: Die Mitarbeiterinnen der Stadtbücherei begleiten die Vorlesewettbewerbe in den Jahrgangsstufen 5 und 6; zudem besteht die Möglichkeit des Besuchs von Schulklassen in der Bücherei, um diese im Rahmen einer Biparcours-Rallye genauer kennezulernen.

2. Zusammenarbeit mit Hochschulen
Universität Duisburg-Essen
Das Jan-Joest-Gymnasium arbeitet seit einigen Jahren immer wieder in Projekten mit der Universität Duisburg-Essen zusammen, in den letzten Jahren im Zusammenhang mit „Indive“ und dem Projekt „Fallbasiertes Lernen“.

Hochschule Rhein-Waal:
Im Rahmen der Kinder-Uni werden den Schülern der Sek I Vorlesungen altersgemäße Vorlesungen angeboten, um das Interesse an Naturwissenschaft und Technik zu wecken. Im Rahmen von LUPE erklärt ein Professor der Universität, wie man Forscher wird. Außerdem bietet uns die Hochschule auch Forschertage an, an denen die Schüler in den Laboren forschen können.

3. Zusammenarbeit mit anderen Institutionen
Im Rahmen des Verkehrssicherheitstrainings für die Schülerinnen und Schüler der Erprobungsstufe üben die neuen Fünftklässler zu Beginn des neuen Schuljahres das sichere Einsteigen in den Bus und das richtige Verhalten während der Fahrt. Diese Schulung erfolgt in Zusammenarbeit mit der Polizei und der NIAG. Ein zweiter Baustein, um die Sicherheit der Kinder im Straßenverkehr zu erhöhen, ist „Achtung Auto“ in Zusammenarbeit mit dem ADAC. Hier lernen die Kinder, sich in die Rolle eines Autofahrers bzw. einer Autofahrerin zu versetzen und sie bekommen anschaulich erklärt, wie es sich mit Brems- und Anhalteweg verhält. In Klasse 6 folgt dann das Fahrradtraining in Zusammenarbeit mit der Polizei Kalkar. Hier wird Wissen rund ums Fahrradfahren im Straßenverkehr in Theorie und Praxis aufgefrischt und geübt.

Gestaltung des Übergang von der Grundschule zur weiterführenden Schule, dem Jan-Joest-Gymnasium

Die Klassen 5 und 6 bilden eine pädagogische Einheit. Während dieser zwei Jahre werden die Kinder, von der Grundschule kommend, mit den Anforderungen der Schulform Gymnasium vertraut gemacht. Die Entwicklung der Kinder wird beobachtet, mit dem Ziel, einen dauerhaften Verbleib am Gymnasium zu gewährleisten oder auch ggf. – zum Wohle des Kindes – den Schulformwechsel anzuraten.

Eine besondere Rolle kommt dabei den Klassenleitungen, aber auch den Fachlehrer/innen der Klassen 5 und 6 zu: Sie beobachten, beraten und fördern die Kinder, stehen im engen Kontakt mit den Eltern und der Erprobungsstufenkoordinatorin der Schule.

Bereits im Vorfeld beginnt die Beratung von Grundschüler/innen der vierten Klassen und deren Eltern, denen der Wechsel von der Grundschule auf die weiterführende Schule unmittelbar bevorsteht. Dies geschieht ab dem Beginn eines jeden neuen Kalenderjahres in Form von:

  • Informationsveranstaltungen für Eltern, in denen über die Schulform Gymnasium und das Profil JJG und die Angebote an unserer Schule informiert wird.
  • in Einzelberatung von Eltern durch die Erprobungsstufenkoordinatorin der Schule, Frau Kamer.
  • am „Tag der offenen Tür“, bei dem sich die gesamte Schulgemeinde in Form von Eltern, Schülerinnen und Schülern sowie den Lehrkräften mit einem reichhaltigen Angebot bestehend aus Probeunterricht, einer Schulrallye und zahlreichen, aus dem Unterricht erwachsenen Projekten präsentiert.
  • der Möglichkeit des sog. „Schnupperunterrichts“, der zusammen mit der Realschule Kalkar und den Grundschulen organisiert wird.
  • Wir bieten Workshops an in den Bereichen Naturwissenschaften (Biologie, Physik, Chemie), Kunst, Musik und Sport. Hier werden die Fachkolleginnen und -kollegen von Oberstufenschüler/innen und von den Sporthelfern am JJG tatkräftig unterstützt.

Der Start am Jan-Joest-Gymnasium gestaltet sich dann folgendermaßen: 

  • Bereits am sog. „Kennenlern-Nachmittag“ kurz vor den Sommerferien lernen die neu angemeldeten Kinder nicht nur ihre neue Klassenleitung und die neuen Klassenkameradinnen und -kameraden, sondern auch erstmals ihre Patinnen und Paten kennen und erkunden zusammen mit ihnen das neue Schulgebäude, die Turnhalle und das Außengelände der Schule.
  • Den ersten Schultag beginnen wir feierlich in Form einer Einschulungsveranstaltung.

Daran anschließend gestalten wir die ersten Schultage für die neuen Schülerinnen und Schüler ganz besonders, um das Ankommen ruhig, aber gleichzeitig auch effektiv und sinnvoll zu gestalten. Neben dem Beginn des Regelunterrichts nach Stundenplan führen hier auch noch einmal die Patinnen und Paten durch die Schule und zeigen den Weg zu Fachräumen und zur Turnhalle. Die Klassenleitungen nehmen sich Zeit für Organisatorisches und für das Klären von Fragen.


Darüber hinaus pflegen die Lehrkräfte der Schule sowie die Erprobungsstufenkoordinatorin – neben der vertrauensvollen Zusammenarbeit mit den Eltern – einen engen Kontakt zu den Lehrkräften der umliegenden Grundschulen, die u. a. auch zu den Erprobungsstufenkonferenzen der Klassen 5 und 6 eingeladen werden.

Der Schule steht zudem Bas Hulshof (Streetworker Stadt Kalkar) als Ansprechpartner bei Schwierigkeiten von Kinder und Jugendlichen beratend und helfend zur Seite; zudem arbeitet die Schule seit vielen Jahren mit dem Schulpsychologischen Dienst des Kreises Kleve zusammen, um Kindern und Eltern bei Krisen helfend zur Seite stehen zu können.