Am 06.02.25 besuchte der Kurs Evangelische Religion der Jahrgangsstufe 10 die Einrichtungen des ambulanten Hospizdienstes sowie stationären Hospizes in Donsbrüggen. Im Zusammenhang mit der Unterrichtsreihe „Umgang mit Sterben und Tod“ entstand zuvor die Idee, diesen außerschulischen „Lern-ort“ aufzusuchen, um sich ein authentisches, detailliertes Bild über Formen der Sterbebegleitung in Deutschland machen zu können.
Dementsprechend trat die Gruppe von 10 Schülerinnen und Schülern die Fahrt, die dankenswerter Weise vom Förderverein gesponsert worden war, mit ganz unterschiedlichen Vorstellungen bzw. Erwartungen an, etwa in Bezug auf die Art der Inneneinrichtung des Gebäudes/der Zimmer, der Atmosphäre im Haus, der Motivation der MitarbeiterInnen als auch der Gefühls- und Gedankenwelt der Gäste, die im Sterben begleitet werden.
Frau Marion Aryus und Frau Dorothee Beutler informierten in ihrer Funktion als Leiterinnen und Koordinatorinnen des ambulanten Hospizdienstes zunächst über die Entstehung der Hospizbewegung im Allgemeinen sowie die Gründung des Hospizes in Donsbrüggen im Besonderen. Im Anschluss hieran zeichneten sie ein ungemein differenziertes Bild über die grundlegende Arbeit des ambulanten Hospizdienstes. Dabei erstaunte es uns z.B. zu erfahren, dass über 100 EhrenamtlerInnen dafür Sorge tragen, dass Menschen in ihrer häuslichen Umgebung, in Altenheimen oder in Pflegeheimen würdevoll beim Sterben begleitet werden. Um den ehrenamtlichen Kräften, ohne die das ambulante Hospiz in dieser Form schlichtweg nicht existieren könnte, das nötige Rüstzeug für die anspruchsvollen Aufgaben der Sterbebegleitung an die Hand zu geben, finden von der Hospizleitung organisierte, ca. 100 Stunden umfassende Kurse zur Sensibilisierung statt – quasi ein „Letzte-Hilfe-Kurs“!

Im weiteren Verlauf des Gesprächs blieb natürlich auch Zeit für die Beantwortung unserer vorbereiteten Fragen. So wollten die Schülerinnen und Schüler u.a. wissen, wie unsere beiden Gastgeberinnen zu ihrer Tätigkeit im Hospiz gekommen sind und wie sie mit der tagtäglichen Konfrontation mit dem Thema Tod umgehen. Beide berichteten daraufhin von sehr persönlichen Beweggründen, die dazu geführt hatten, sich im Hospiz zu engagieren bzw. zu arbeiten und davon, wie sehr sie die Arbeit erfülle. Schließlich ermöglichen sie es sterbenden Menschen in Würde „zu gehen“ und helfen den Hinterbliebenen, ihre Trauer zu verarbeiteten – das gebe Ihnen Kraft für die tägliche Arbeit.
Bei der anschließenden Begehung des stationären Hospizes und der Zimmer konnte die Gruppe dann einen guten Eindruck über die Gegebenheiten der Einrichtung gewinnen. So fiel allen SchülerInnen die angenehme, freundliche Stimmung auf, die von der Innenausstattung aber natürlich vor allem vom Personal ausging. Insbesondere der „Raum der Stille“ ist in diesem Zusammenhang zu nennen, der Gäste und ihre familiären Angehörigen dazu einlädt, innezuhalten und in geselliger Atmosphäre zu verweilen. Aber auch der Ort des Gedenkens für die verstorbenen Gäste, an dem mit Steinen an die einzelnen Verstorbenen erinnert wird, blieb den SchülerInnen im Gedächtnis haften.
Dass der Besuch im Hospiz Donsbrüggen – trotz der mitunter emotional „schweren“ Thematik – als für jeden persönlich wertvoll und bereichernd gewertet werden darf, zeigte dann auch die einige Tage später erfolgte Evaluation: So wurde als einziger Kritikpunkt vorgetragen, dass der gut zweistündige Besuch „viel zu kurz gewesen sei“.
Letztlich sind wir Frau Aryus und Frau Beutler als auch der Leitung des stationären Hospizes Frau Julia Loth überaus dankbar dafür, dass sie es möglich gemacht haben, dass wir uns dem Thema „Tod und Trauer“ auf diese Art und Weise nähern konnten. Wir alle sind uns bewusst, dass ihr beruflicher und ehrenamtlicher Einsatz im Rahmen der Sterbebegleitung von unschätzbarem Wert ist, da jeder Mensch sich nicht nur ein Leben, sondern auch ein Sterben in Würde wünscht. Diesen Wunsch erfüllen die Menschen allesamt, die im Hospiz Donsbrüggen arbeiten!