Kalkar. Begleitet von einfühlsamer Musik erlebten die Schülerinnen und Schüler der Klassen 9 und EF des Jan-Joest-Gymnasiums im Pädagogischen Zentrum (PZ) eine ganz besondere Darbietung. Die Veranstaltung mit dem Titel „Rückkehr nach Birkenau“ fand am 01.06.2023 im Rahmen der Initiative „Die künstlerische Demokratiekampagne“ statt, die das demokratische Bewusstsein fördern soll.
Das 60-minütige Schauspiel, inszeniert von der renommierten Theatergruppe „formation d451“, basierte auf der autobiografischen Erzählung von Ginette Kolinka, die 2020 veröffentlicht wurde. Als französische Jüdin wurde Kolinka als Jugendliche nach Auschwitz-Birkenau deportiert und ist eine der wenigen Überlebenden ihrer Familie. Ihr Buch beschreibt ehrlich und rational ihre Erfahrungen in dem Vernichtungslager.
Die Schauspielerin Hannah Sieh, die aus dem Buch las, und der Musikerin Jolanta Szczelkun, die das Akkordeon spielte, gestalteten die Aufführung. Obwohl das Ensemble klein war, gelang es ihnen, einen großen Eindruck zu hinterlassen und eine leicht bedrückende Stimmung im PZ zu erzeugen. Die Schülerinnen und Schüler lauschten konzentriert den Worten von Ginette Kolinka und ließen sich von der unterstützenden Musik berühren.
„Rückkehr nach Birkenau“ bot der Schülerschaft einen ungewöhnlichen Zugang zum schwierigen Thema des Holocausts. Die Aufführung regte dazu an, über die Erfahrungen der Opfer nachzudenken, was die Schülerinnen und Schüler im Anschluss auch taten. Während der sich anschließenden Diskussions- und Fragerunde konnten sie ihren Gedanken und Gefühlen Ausdruck verleihen.
Frau Janßen, die Schulleiterin des Jan-Joest-Gymnasiums, und die Bürgermeisterin Frau Dr. Schulz hielten einführende Worte und betonten die Bedeutung der Erinnerungskultur und des demokratischen Engagements. „Rückkehr nach Birkenau“ sei eine Gelegenheit, um die Schülerinnen und Schüler für die Geschichte des Holocausts zu sensibilisieren und ihnen die Verantwortung zu vermitteln, die Erinnerung an die Opfer aufrechtzuerhalten.
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