Das Jan-Joest-Gymnasium der Stadt Kalkar blickt auf eine etwa 550-jährige Geschichte zurück und ist daher eine der ältesten Bildungseinrichtungen am Unteren Niederrhein.
Am Anfang steht die 1434 gegründete mittelalterliche Lateinschule. Nach einer wechselvollen Geschichte – mal in städtischer, mal in kirchlicher Trägerschaft – wurde sie im 19. Jahrhundert zu einer Rektoratsschule umgeformt. Als solche sicherte sie jungen Bürgern aus Kalkar und Umgebung die Möglichkeit, das Fundament zur gymnasialen Bildung zu erwerben.
Nach dem Zweiten Weltkrieg begann die Stadt Kalkar mit dem Ausbau der Rektoratsschule zu einem Vollgymnasium. Dieser Ausbau fand 1973 mit der Durchführung der ersten Abiturprüfung seinen Abschluss.
Im Jahr 2008 wurde das Städtische Gymnasium Kalkar feierlich in Jan-Joest-Gymnasium umgetauft, nachdem der alte Name zu langweilig klang und fast 30 Jahre lang ein neuer gesucht wurde. Den Artikel aus der Rheinischen Post dazu finden Sie hier. Mit diesem Namen ist sie in Deutschland übrigens einmalig.
Im Mittelpunkt seiner Arbeit steht der Anspruch, den Schülerinnen und Schülern eine solide Allgemeinbildung zu vermitteln, sie in wissenschaftliches Arbeiten einzuführen und ihnen eine tragfähige Grundlage für verantwortliche berufliche und gesellschaftliche Tätigkeiten zu geben. Hierbei fordert unser Gymnasium nicht nur Leistungen, es fördert diese Leistungen, indem die Schülerinnen und Schüler angemessen unterstützt, z.B. durch ein hinreichend breites Unterrichtsangebot, durch unterrichtsbegleitende Aktivitäten, ein umfassendes Förderkonzept und nicht zuletzt durch das pädagogische Engagement der Lehrerschaft.
Das Jan-Joest-Gymnasium hat sich die Werteerziehung unserer Schülerinnen und Schüler ebenso zur Aufgabe gemacht, wie die Förderung besondere Begabungen und Interessen begabter und besonders leistungsstarker Kinder und Jugendlicher.
Seit dem Jahre 2009 ist unsere Schule „Best Practice School“ für (Hoch-) Begabungsförderung. Neben zahlreichen so genannten Akzelerationsmaßnahmen, die das Durchlaufen der Schule „beschleunigen“ – also die Möglichkeit des Überspringens von Klassen oder auch der Teilnahme am Fachunterricht einer höheren Klasse in nur einem Fach, z. B. im Fach Mathematik, beim gleichzeitigen Verbleib in der eigenen Klasse – bestehen mittlerweile zahlreiche Möglichkeiten des „Enrichments“ am JJG: Leistungsstarke, (hoch-) begabte und besonders interessierte Schülerinnen und Schüler dürfen sich beispielsweise im Rahmen von L.U.P.E. (Lern- und Präsentationsentwicklung) mehrere Monate lang mit einem Thema ihrer Wahl beschäftigen, individuell betreut durch Fachlehrer; präsentiert werden die Ergebnisse der Arbeit im Rahmen einer Feierstunde Ende Januar. Zudem können sich interessierte Schülerinnen und Schüler an den zahlreich am JJG angebotenen Wettbewerben beteiligen, z. B. in den Fächern Mathematik („Mathepirat“, „Känguruwettbewerb“), Englisch („The Big Challenge“) oder auch im Fach Deutsch („Antolin“, Vorlesewettbewerbe der Klassen 5 und 6). Im Fach Französisch kann ein international anerkanntes Sprachzertifikat erworben werden (DELF).
Alle Schülerinnen und Schüler erhalten im zweiten Halbjahr der Klasse 5 Projektunterricht, der weitgehend im Computerraum der Schule abgehalten wird. Dort bekommen die Schülerinnen und Schüler, unterstützt durch Indive-Studenten der Universität Duisburg-Essen, zwei Mal wöchentlich eine Einführung in Powerpoint, die es ihnen ermöglicht, computergestützte Referate zu selbst gewählten Themen zu erstellen. Zudem verfügt das JJG über eine „Lernoase“, ein Ressourcenzimmer, in dem Fördermaterial speziell für die Schülerinnen und Schüler bereit liegt, die ihre Aufgaben in einzelnen Fächern schneller als ihre Mitschülerinnen und Mitschüler durcharbeiten oder die sich lieber an schwierigen Aufgaben versuchen; diese Schülerinnen und Schüler, oder auch die unterrichtenden Kolleginnen und Kollegen, können sich dort mit zusätzlichen Aufgaben versorgen, die dem jeweiligen Leistungsniveau der Schülerin oder des Schülers angemessen ist.
Unterstützt werden die Kolleginnen und Kollegen bei der Interessen- und Begabungsförderung durch eine speziell in Sachen (Hoch)Begabung ausgebildete Kollegin mit ECHA-Diplom, die auch Eltern und Schüler in den Bereichen Diagnostik und Förderung von Begabungen und Interessen berät. Ihr zur Seite stehen weitere qualifizierte Beratungslehrerinnen und -lehrer, die auch in Fragen von schulischen Problemen, Kurs- und Studien- bzw. Berufswahl kompetent weiterhelfen können. Mit einer Idee zur individuellen Förderung von Schülerinnen und Schülern ab der Klasse 5 ist das Jan-Joest-Gymnasium im Jahr 2012 zudem in das Projekt „Lernpotenziale“, das durch die Bezirksregierung Düsseldorf sowie das Ministerium für Schule und Wissenschaft initiiert wurde, aufgenommen worden.